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JonnyVersum & die bedeutendsten Persönlichkeiten
15.November @ 19:00 - 23:00
Hinter JonnyVersum verbirgt sich die „kleine, feine Liedermacheridentität“ des KlavierbauersJonas Fischer aus Bliesekow bei Rostock. Auf seinem Debütalbum „!DrahtSeilAkt!“ entpupptsich der Künstler als ein existenziell Suchender, widersprüchlich süchtig nach Freiheit und Liebe, Aufbruch und Geborgenheit. Seine Lieder, geboren an den Lagerfeuern zahlloser Paddeltouren entlang der Mecklenburgischen Seenplatte, sind voller Fragezeichen und feiern doch am Ende immer „dieses Leben“, das „wir alle leben“. Es ist ein großes Glück, das der „Klaviedermacher“, wie er sich selbst nennt, endlich die Türen seiner norddeutschen Werkstatt weit aufgestoßen hat, um die Welt zwischen Bliesekow und Berlin, Hanstorf und Hannover, Rostock und Rügen mit seinen Songs zu beglücken. Denn in der selbstgewählten Abgeschiedenheit hat er Lieder erschaffen, die jeden von uns etwas angehen. Es ist die Suche nach dem richtigen Leben, die JonnyVersum umtreibt, persönlich wie politisch. Diese Bandbreite verleiht seinem Werk Relevanz – weit über den lässigen Charme seiner Live-Performance hinaus. Seine Fixsterne sind die Gitarre und das Klavier. Wenn er am Piano schwelgt oder meditiert,ist er ganz bei sich und erzeugt mitunter einen Sog, dem man als Zuhörer nicht entkommen kann (und will), manchmal grüßen aus weiter Ferne verwandte Geister von Keith Jarrett bis Ludovico Einaudi. An der Gitarre ist er kraftvoller, direkter, er hat seit jeher seinen eigenen treibenden Rhythmus entwickelt, der das Gerüst seiner Songs bildet und fast wie eine Erkennungsmarke fungiert. Das Wechselspiel der Instrumente hält sein musikalisches Universum in der Balance. Man hört fasziniert das eine und sehnt sich gleichzeitig immer schon, immer wieder nach dem anderen.Die Kunst des JonnyVersum besteht aber auch darin, dass er in seinen Songs scheinbar Unvereinbares vereint. Ist er ein Melancholiker? Aus Erfahrung, ja! Seine Lieder handeln (auch) von gescheiterten Lebensentwürfen, Abschied, Schmerz und – immer wieder – Neuanfang. Zugleich schafft er es schon im nächsten Moment, uns mit leichter Hand und Stimme zu verzaubern. Er ist mal Sonnyboy, mal Schmerzensmann – und das ist eben keine Show. Auf der Bühne jedenfalls verkörpert er glaubwürdig beides.In „Regenbogen – Ich“ fächert JonnyVersum, der „Einwohner des Lebens“, seine ganze innere Farbenpracht auf und lässt sein schillerndes Ich als „Lichtakkord im Seelenreich“ erstrahlen. Poetisch bis glückstrunken kommt „Schöne Schatten“ daher, ein Liebeslied, in dem von Anfang an die Ahnung vom Ende mitschwingt. „Schüttel deinen Arsch“ ist eine Ansage an alle Angsthasen, die immer noch abwarten (und zugleich ein Appell des Künstlers an sich selbst). In der Surferhymne „Einen Gang zurück“ schließlich feiert JonnyVersum euphorisch die kleinen und großen Freiheitsmomente, lässt das Meer rauschen, heiligt das Abendlicht. Hier findet die lange unbestimmte Sehnsucht endlich ihr Ziel: „Bitte sag mir, wenn es Abend wird / und die Sonne ihren Schatten trifft …“